Tomie: Replay
Japan, 2000

Regie:
Mitsuishi Fujirou

Darsteller:
Yamaguchi Sayaka, Hosho Mai, Kuboduka Yousuke, Matsuo Masatoshi, Sugata Shun, Kim Kumija, Endo Kenichi, Togashi Makoto, Suzuki Bob
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Während der Untersuchung eines jungen Mädchens, daß eine Organspende von einer gewissen Tomie erhalten hatte, muß Dr. Morita eine Notoperation durchführen. Doch als er ihre Bauchdecke öffnet kommt ein lebender Kopf zum Vorschein. Es ist Tomie, die sich nur aus einem ihrer Organe voll regenerieren kann. Der Doktor wird daraufhin wahnsinnig. Aus Tomie´s Kopf erwächst hingegen eine stattliche junge Frau.

Takeshi, einer der Patienten, ist von ihrer Schönheit allerdings fasziniert und zusammen flieht man aus dem Krankenhaus. Fortan lebt Tomie zusammen mit ihm in seiner Wohnung. Doch irgendwann kommt es zum Streit zwischen den beiden, bei dem Takeshi ihr den Kopf abschlägt, den er daraufhin im Wald verbrennt. Doch schon bei seiner Rückkehr hat sich Tomie wieder regeneriert, so daß auch er schnell dem Wahnsinn nahe ist.

Währenddessen findet Yumi, die Tochter des inzwischen in einer Irrenanstalt vor sich hin vegetierenden Dr. Morita, dessen Aufzeichnungen, aus den sie entnehmen kann, daß Tomie vom Geist ihres Vaters Besitz ergreifen will. Yumi versteht das alles zwar nicht, will ihrem Erzeuger aber natürlich helfen. Also trifft sie Fumihito, den besten Freund von Takeshi. Zusammen versucht man nun Tomie endgültig zu vernichten. Doch das Biest ist vorbereitet und schlägt mit all ihrer Bösartigkeit zurück.



Horrorkino in Serienform hat in Japan nicht erst seit Eko Eko Azarak und The Ring eine lange Tradition. Nur in den seltensten Fällen aber, die beiden angesprochenen Filme bilden da eine Ausnahme, gelingt es den Sequels eine ähnliche Qualität wie beim Vorgänger zu erreichen. Da ist es für einen Regisseur schon wesentlich angenehmer, einen Film fortzusetzen, der nicht gerade durch herausragende Qualitäten von sich reden machte. Genau so verhält es sich beim zweiten Teil der inzwischen auf fünf Filme (incl. TV-Feature) angewachsenen Tomie Reihe. Obgleich der erste Teil, dieser auf einem Manga von Itou Junji basierenden Serie, nicht wirklich als schlecht zu bezeichnen ist, hatte er doch mit einigen Längen zu kämpfen, die insbesondere dadurch begründet waren, daß er zuviel Zeit für die Probleme seiner Hauptakteurin verschwendete.

Die Fortsetzung, Tomie: Replay, hat mit dem Versuch etwas tiefgründigere Charakterzeichnungen zu präsentieren, allerdings nicht sehr viel am Hut und setzt den Schwerpunkt um einiges deutlicher in Richtung wohligem Schaudern. So hat das Sequel trotz einiger grober inhaltlicher Schwächen in Sachen Horror eindeutig die Nase vorn und ist dadurch auch um einiges kurzweiliger ausgefallen. Obwohl man von einem herausragenden Ereignis auch bei diesem Film nicht sprechen kann, dazu hat das Genre gerade aus Japan wesentlich besseres zu bieten, ist er ohne Frage für neunzig Minuten gute Genreunterhaltung sehr gut zu gebrauchen.

Neben der etwas interessanteren Story hat der erste Serieneintrag seinem Nachfolger aber noch etwas anderes voraus. Die Leistungen der Darsteller sind hier zwar durchaus solide, nur können sie kaum mit denen aus Tomie konkurrieren. Das wirkt sich bei Replay stellenweise auch auf die Intensität der Geschichte aus. Am deutlichsten macht sich dies aber bei der Titelfigur selbst bemerkbar. Reichte bei der charismatischen Miho Kanno, der Tomie aus Teil 1, schon eine simple Kameratotale auf ihre Augen, um die Bösartigkeit und ihren durch und durch verdorbenen Charakter zu unterstreichen, funktioniert dergleichen hier leider nicht mehr. Der ohne Zweifel sehr attraktiven Houshou Mai mangelt es einfach an der nötigen Ausstrahlung, um eine ähnliche Wirkung zu erzielen. Sie ist eindeutig das größte Manko des Films, da ihr bloßer Anblick beim Zuschauer kaum so etwas wie Schaudern hervorrufen kann.

Diesen Schwachpunkt scheint aber auch Regisseur Mitsuishi Fujirou erkannt zu haben, da er den Zuschauer im Vergleich zum Vorgänger mit mindestens der doppelten Anzahl an Horroreffekten entschädigt, so daß Tomie: Replay, ohne in blutigen Szenen zu waten, auch etwas härter ausgefallen ist. Den absoluten Höhepunkt bildet hier aber der Mittelteil, der den Film schon fast alleine sehenswert macht. Hier fährt Mitsuishi einige bizarre bis höchst verstörende Momente auf, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Allerdings will es ihm nur in diesen Szenen so richtig gelingen, ein Höchstmaß an Terror aus seinem Streifen herauszuholen. Obwohl man auch das Finale ganz sicher nicht als mißlungen bezeichnen kann, erreicht sein Film dort einfach nicht mehr die Intensität, die Mitsuishi in der Mitte des Films zu erzeugen vermochte.

Unterm Strich bleibt Tomie: Replay ein gut inszenierter, aber streckenweise auch konventioneller Horrorstreifen, dem es durch einige sehr effektive Szenen durchaus gelingt, sich etwas von der Masse ähnlicher Produktionen abzuheben.

(S.G.)

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   - Der Ring Virus - Das neue Phantastische Kino aus Japan

   - Vorgänger: Tomie
   - Sequel:       Tomie: Re-birth
   - Sequel:       Tomie: The Final Chapter - Forbidden Fruit

 


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