Tomie: The Final Chapter - Forbidden Fruit
Japan, 2002

Regie:
Nakahara Shun

Darsteller:
Andou Nozomi, Miyazaki Aoi, Kunimura Jun, Fujimoto Yuka, Ninomiya Ayaka, Ota Chiaki, Watanabe Tetsu, Saitou Ryouta, Touma Sora
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Tomie ist eine heranwachsende Schülerin, die gegen ihre eingebildeten Klassenkameradinnen einen sehr schwer stand hat. Bei jeder Gelegenheit gehänselt und gedemütigt zieht sie sich vollständig zurück und schreibt lieber Geschichten. Eines Tages trifft sie ein bildhübsches Mädchen, dass wie sie den Namen Tomie trägt. Obwohl völlig gegensätzliche Charaktere freunden die beiden sich an und werden fast unzertrennlich.

Als sich das Mädchen jedoch Tomies Vater vorstellt, ist dieser entsetzt, sieht sie doch haarklein so aus, wie seine große Jugendliebe, die für ihn immer unerreichbar blieb. Das ist allerdings 25 Jahre her, aber das Mädchen scheint seitdem nicht gealtert zu sein. Zunächst reagiert er irritiert, doch als sie ihn zu verführen beginnt, flammt die alte Liebe wieder auf.

Tomie hoffnungslos verfallen, bemerkt er nicht, dass sie sich zwischen ihn und seine Tochter drängt. Erst als sie ihm befielt, sein eigen Fleisch und Blut zu töten, wird ihm klar, was eigentlich vor sich geht. Um die Tochter zu retten, ermordet er Tomie kurzerhand, zerstückelt sie und wirft ihre Überreste in einen Fluss. Doch wer Tomie kennt, weiß natürlich, das die Geschichte hier noch nicht zu Ende sein kann.



Nach Shimizu Takashis sehr durchwachsenem Tomie Sequel Re-Birth geht die Reihe mit The Final Chapter - Forbidden Fruit nun in die (vermeintlich) letzte Runde. Obwohl auch dieser Teil keinen wirklichen Überflieger darstellt, hält er doch einige Überraschungen für den Zuschauer parat. In der ersten Hälfte bricht Forbidden Fruit deutlich mit der reinen Horrortradition seiner Vorgänger und präsentiert sich als lupenreines Jugenddrama, dass erst sehr spät in phantastische Bereiche vordringt.

Neben der wirklich gelungen präsentierten Vater Tochter Beziehung steht eindeutig die Freundschaft zwischen den beiden Tomies im Vordergrund. Ohne Frage hat der Film dabei mehr Tiefgang vorzuweisen als die anderen Serieneinträge, doch letztendlich kratzt auch er, was die vertretene Jugendproblematik angeht, nur an der Oberfläche. Obwohl sich die Produktion nicht wirklich tiefschürfend mit dem Thema auseinandersetzt, und sich ein wirklich runder Gesamteindruck so kaum einstellen mag, bleiben doch einige gelungene Szenen haften, die dafür sorgen, dass Forbidden Fruit zumindest in der ersten Hälfte nicht langweilig wird.

Sobald der Film aber in den Bereich des typischen Horrorkinos vordringt, wird er leider immer beliebiger. Auch hier bleibt zwar der ein oder andere groteskhumorvolle Moment in Erinnerung, doch wirkliche Überraschungen hält der dröge Plot nicht für den Zuschauer bereit. Beim nunmehr fünften Teil der Reihe ist die Geschichte einfach zu abgenutzt, als das sich irgendwelche Spannungsmomente einstellen könnten. Zum anderen sorgt die etwas zu beliebige Inszenierung von Jungregisseur Nakahara Shun dafür, dass atmosphärische Momente doch eher Mangelware bleiben. So kommen die wenigen Schockmomente jederzeit vorhersehbar und verpuffen wirkungslos.

Einen deutlichen Pluspunkt kann Forbidden Fruit allerdings durch die gut aufgelegte Besetzung für sich verbuchen. Neben dem inzwischen sehr genreerprobten Kunimura Jun ist es vor allem die souverän aufspielende Andou Nozomi in der Rolle der bösen Tomie, die hier für das ein oder andere Highlight sorgen kann. Einer Kanno Miho kann zwar auch sie nicht ganz das Wasser reichen, doch insgesamt erledigt sie ihre Aufgabe sehr überzeugend. Nach den schwächeren Tomie-Darstellerinnen der vergangenen Teile, verfügt diese Figur hier nun endlich wieder über eine gewisse Ausstrahlung. Einer Kanno Miho kann sie zwar nicht ganz das Wasser reichen, doch insgesamt erledigt Andou Nozomi ihre Aufgabe sehr überzeugend.

Letztendlich funktioniert Forbidden Fruit, dank seiner überraschend menschlichen Note, als Jugenddrama ganz passabel. Auf der Ebene eines Horrorstreifens weißt der Film jedoch kaum Pluspunkte auf, da er jederzeit vorhersehbar vor sich hindümpelt. Vereinzelt gelungene Szenen können deshalb kaum darüber hinwegtäuschen, dass der Tomie Reihe nun endgültig die Luft ausgegangen ist. Es wäre nun dringend an der Zeit die Serie wirklich ruhen zu lassen.

(S.G.)

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   - Vorgänger: Tomie
   - Vorgänger: Tomie: Replay
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