Tomie: Re-birth
Japan, 2001

Regie:
Shimizu Takashi

Darsteller:
Sakai Miki, Tsumabuki Satoshi, Endo Kumiko, Kikawada Masaya, Oshinari Shuugo, Murano Mia, Hachisu Yuri, Nakajima Yutaka, Suwa Tarou
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Hideo malt auf Leinwand das Portrait eines hübschen Mädchens. Es ist Tomie. Just in dem Moment, wo er sein Werk vollendet, wird er wahnsinnig und tötet seine Model mit einem Messer, so daß ihr Blut auf das soeben vollendete Portrait spritzt.

Zusammen mit seinen zwei Freunden Takumi und Shunichi verscharrt er die Leiche im Wald. Es erweist sich in den folgenden Tagen allerdings als sehr schwer für die Jungen, seelisch mit ihrer Tat fertig zu werden. Als die tote Tomie dann plötzlich auf einer Party wieder lebend auftaucht, treibt dies Hideo wenig später in den Selbstmord, was seine beiden Mittäter natürlich noch tiefer in Depressionen versinken läßt.

Als Tomie dann beginnt Takumi und Shunichi zu becircen, gerät das Leben der beiden völlig außer Kontrolle, bis Shunichi endlich den Entschluß faßt, der feschen Tomie ein für alle Mal den Garaus zu machen. Mit tatkräftiger Unterstützung seiner Mutter greift man zu Gürtelschnalle und Säge und nimmt sich das Mädchen vor. Doch Tomie läßt sich auch von diesem Versuch sie endgültig zu vernichten, nicht aus der Ruhe bringen.



Es ist kein rein amerikanisches Phänomen. Auch im japanischen Horrorkino gibt es Serien, die ihren Erfolg nicht unbedingt verdienen. Hierzu muß man mit leichten Einschränkungen auch die, auf einer Reihe von Itou Junji Mangas basierende, Tomie Serie zählen. Bot der erste Film gerade mal durchschnittliche Genreunterhaltung, hatte der Nachfolger Replay zwar einiges mehr zu bieten, doch konnte auch er nur phasenweise richtig gelungenen Terror präsentieren. Tomie: Re-birth, der nunmehr dritte Kinofilm im Bunde, ist dagegen wieder ein eindeutiger Schritt zurück.

Nach zwei Kinostreifen und einer TV-Produktion verwundert es so auch kaum, daß sich das Überraschungspotential der ganzen Thematik in deutlich überschaubaren Grenzen hält. Die Luft ist endgültig raus und der Drehbuchautor sah sich zu keinem Zeitpunkt dazu in der Lage, der Geschichte einen gewissen Pep zu verleihen. Außergewöhnliche Einfälle bleiben eindeutig Mangelware, so daß hier nicht nur allein wegen der belanglosen Dialoge und Wendungen die große Vorhersehbarkeit regiert.

Die Handlung entwickelt sich nach dem gleichen Strickmuster wie schon bei den Vorgängern und wird ohne nennenswerte Höhepunkte heruntergespult. Da kommt es dem Endergebnis auch überhaupt nicht zugute, daß Tomie: Re-birth eine nahezu stoische Ruhe ausstrahlt, die ihn frei von inhaltlichen Höhepunkten, schnell sehr langatmig, bisweilen sogar richtig einschläfernd wirken läßt. Die äußerst behäbige Umsetzung ist einfach zu keiner Zeit dazu angetan, den Film in einem unterhaltsamen Licht erstrahlen zu lassen. Dafür verläuft die Geschichte in viel zu vorhersehbaren Bahnen und beschränkt sich wie schon in den anderen Teilen darauf, Tomie mehr oder weniger unfreiwillig aus dem Leben scheiden zu lassen, so daß sie sich nach kürzester Zeit wieder reanimieren darf. Gerade diese Szenen konnte man aber in den vorangegangenen Kinofilmen schon wesentlich eindrucksvoller und blutiger bewundern, so daß es für Fans des härteren Horrors bei Tomie: Re-birth definitiv nichts zu holen gibt.

Da Shimizu Takashi`s Film aber auch in Sachen Spannung und Atmosphäre wenig überzeugendes zu bieten hat, gibt es hier selbst für die eingefleischtesten Freunde des ruhigen und stimmungsvollen Japan Horrors wenig begeisterndes zu entdecken, so daß die große Langeweile einfach vorprogrammiert ist. Bis es dem Film endlich mal gelingt, eine gewisse Atmosphäre aufzubauen, heißt es für den Zuschauer sich eine ganze Stunde zu gedulden, in der die Titelfigur mit einem unschuldigen Lächeln im Gesicht durch die Gegend rennt und junge Menschen durch ihre bloße Anwesenheit erschreckt. Das ist leider wenig abendfüllend und spannende Momente kann man aufgrunddessen natürlich mit der Lupe suchen. Erst als die Mutter eines von Tomie´s Mördern beim Zersägen der Leiche mit Hand anlegt, erreicht Tomie: Re-birth eine nicht zu unterschätzende Klasse. Man kann zwar nicht behaupten, daß der Film hier mehr an Fahrt gewinnt, doch erhält er von diesem Zeitpunkt an, eine gewisse Art von morbidem Touch, der ihn bis zum Schluß zu einem exzellenten Gruseler macht.

Auf Grund der quälend langweiligen ersten Stunde, reicht dieses gelungene letzte Drittel aber einfach nicht aus, um Tomie: Re-birth durchweg das Prädikat "unbedingt sehenswert" zuzusprechen.

(S.G.)

In Association with YesAsia

 

   

   

   

   

 

   - Der Ring Virus - Das neue Phantastische Kino aus Japan

   - Vorgänger: Tomie
   - Vorgänger: Tomie: Replay
   - Sequel:       Tomie: The Final Chapter - Forbidden Fruit

 


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