Während sich die Schüler beim Sportfest vergnügen, findet eine junge Lehrerin in einer Rumpelkammer einen verfluchten Spiegel, den sie prompt ins Klassenzimmer
hängt. Sie kann dabei natürlich nicht ahnen, dass dieses verschnörkelte Ungetüm mit großer Vorliebe Schüler vernascht, um sie in einer Parallelwelt verschwinden zu
lassen.
Der kleine Yo haut derweil von zu Hause ab, da seine Mutter einen neuen Lebensgefährten mitsamt zwei Kindern anschleppt, die der Junge ganz unerträglich findet. Als
einziger Unterschlupf bleibt ihm so die Schule, wo er die folgende Nacht verbringen will. Dort trifft er auch auf seine Freunde, die sich wegen eine Mutprobe im Gebäude
aufhalten.
Die folgende Nacht entwickelt sich für die Schüler allerdings zum Horrortrip, da sie nach und nach von dem Spiegel verschlungen werden. In der gruseligen Parallelwelt
müssen sie sich nun gegen eine Übermacht aus Monstern und Geistern zur Wehr setzen.
Beim dritten Teil der immens erfolgreichen Gakkou No Kaidan Reihe übertrugen die Produzenten den
Regiejob an Japans derzeitigen Monsterspezialisten Nummer
Eins, Kaneko Shusuke. Neben seinen Gamera Streifen konnte dieser mit Kamitsukitai und der japanisch
amerikanischen Koproduktion Necronomicon bereits
einschlägige Erfahrungen im Horrorgenre sammeln.
Da Kaneko der Serie wohl ein wenig frischen Wind verleihen wollte, hat er Gakkou No Kaidan 3 etwas ernster angelegt als die ersten beiden Einträge. Ganz mochte
aber auch er nicht auf humorvolle Einlagen verzichten, so dass sich der Film trotz seines Hangs zu etwas ernsterem Grusel immer noch sehr deutlich an den Vorgängern
orientiert. Obwohl man Kaneko dabei eine rasante Inszenierung keinesfalls absprechen kann, ist es einfach unübersehbar, dass sich das Thema langsam aber sicher
abzunutzen beginnt. Vereinzelt kommt zwar noch der alte Charme auf, wie beispielweise beim Boxkampf den sich die Lehrerin mit einem orangefarbenen Geist liefert,
doch insgesamt wirkt dieser Teil schon weitaus bemühter den Vorgaben des Hitkonzeptes gerecht zu werden.
Gerade im Mittelteil zeigt Gakkou No Kaidan 3 dann deutliche Schwächen. Hier macht der Hokuspokus Platz für eine Reihe naiver Sentimentalitäten, die in diesem
Ausmaß nicht hätten sein müssen und nur ein kindliches Publikum ansprechen dürften. Dadurch hat der Film in diesen Minuten mit einigen Längen zu kämpfen, wobei
Kaneko zum effektreichen Finale aber wieder deutlich die Kurve bekommt, so dass schlussendlich doch noch überdurchschnittliche Unterhaltung heraus kommt.
Inhaltlich gibt es als einzige Neuerung zu vermelden, dass sich der Handlungsort durch besagte Parallelwelt nicht ausschließlich auf das Schulgebäude beschränkt.
Ansonsten bleibt bei der vorhersehbaren Geschichte alles beim Alten. Die neuen Schauplätze kommen eher dem Technikpersonal zu gute, das sich beim Einsatz der
phantasievollen Trickeffekte voll und ganz entfalten kann. Visuell macht sich dieser Umstand natürlich positiv für den Film bemerkbar. Noch wesentlich aufwendiger
produziert als seine Vorgänger wird in dieser Hinsicht geklotzt und nicht gekleckert.
Die Abnutzungserscheinungen sind unübersehbar. Doch insgesamt versteht es auch der dritte Gakkou No Kaidan Teil noch größtenteils Spaß zu bereiten. Effekte gibt
es zuhauf und nebenbei noch den ein oder anderen wirksamen Spannungsmoment.
(S.G.)
- Der Ring Virus - Das neue Phantastische
Kino aus Japan
- Shusuke Kaneko
(offizielle Homepage des Regisseurs)
- Vorgänger:  Gakkou No Kaidan
- Vorgänger:  Gakkou No Kaidan 2
- Sequel: Gakkou No Kaidan 4
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