Yin und ihre Freund Jack haben einen gemeinsamen Selbstmordversuch unternommen. Dank des beherzten Eingreifens des jungen Polizisten Lok, werden sie jedoch
eiligst ins Krankenhaus eingeliefert. Jack ist dadurch schnell außer Gefahr, befindet sich in der Folgezeit allerdings im Koma. Bei Yin verhält es sich schon schwieriger,
da sie über eine extrem seltene Blutgruppe verfügt, für die keine Reserven mehr vorhanden sind.
Zufällig hat Lok aber genau die Blutgruppe wie das Opfer. Zudem finden sich mit Joy und Eric noch zwei weitere Personen im Krankenhaus ein, die ebenfalls in der Lage
sind Blut für Yin zu spenden. Trotz dramatischer Versuche der Ärzte bringen diese Transfusionen allerdings nicht den erhofften Erfolg, so dass Yin kurz darauf verstirbt.
Die Wege der drei Spender verlieren sich zunächst nach dieser dramatischen Nacht. Doch jeder von ihnen wird schon bald darauf von verstörenden Visionen geplagt
und in ihrem persönlichen Umfeld gibt es plötzlich Tote. Nach und nach finden sie für sich heraus, dass es nur der Geist von Yin sein kann, der sie aus zunächst
unerfindlichen Gründen terrorisiert.
Nach Horror Hotline.... Big Head Monster ist New Blood bereits die zweite Regiearbeit von Cheang Pou
Soi im Horrorgenre. Obwohl mit einer eleganten formalen Umsetzung gesegnet, gelingt es seinem Film zu keiner Zeit an solche Highlights wie Inner Senses, The Eye
oder Victim anzuschließen.
Der große Schwachpunkt ist zweifelsohne das Drehbuch, dem es zu keiner Zeit gelingt aus dem vorhersehbaren Genreeinerlei auszubrechen. Dem Film fehlt es deutlich
an inhaltlichen Höhepunkten, so dass sich New Blood doch weitestgehend vorhersehbar über die Runden schleppt. Von einer gewissen Grundspannung kann hier
jedenfalls kaum die Rede sein. Zum anderen sorgen die ausnahmslos blassen Charaktere dafür, dass ihr Schicksal dem Zuschauer letzten Endes völlig egal ist.
Was New Blood allerdings positiv von anderen Produktionen unterscheidet, ist die elegante Inszenierung von Cheang Pou Soi. Er beweist, dass er durchaus ein
Händchen für pointiert gesetzte Schockeffekte besitzt und mitunter kann sich sein Film auch durch eine unheimliche, bisweilen richtiggehend beklemmende Atmosphäre
auszeichnen. Dadurch wird New Blood zwar nie wirklich langweilig, doch andererseits gelingt es Cheang nicht, die Atmosphäre konsequent zu halten, geschweige denn
die Spannung zu steigern, so dass die wirklich großen Höhepunkte letzten Endes ausbleiben.
In Anbetracht dessen, was sonst so unter dem Namen Horror Made in Hong Kong verkauft wird, gehört der Film trotz aller Mängel zweifelfrei zu den besseren Vertretern
dieser Gattung. Man kann sich allerdings zu keiner Zeit des Gefühls erwehren, das der nicht untalentierte Regisseur bei einer etwas phantasievolleren Rahmenhandlung
zu weitaus mehr
in der Lage gewesen wäre.
(S.G.)
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