Der Tag hätte für den suizid gefährdeten Pathologen Dr. Andou Mitsuo wesentlich fröhlicher beginnen können. Schon am frühen
Morgen liegt die Leiche seines Freundes und Kollegen Takayama Ryuji vor ihm auf dem Seziertisch. Die Obduktion wurde auf
Grund seines sehr mysteriösen Ablebens angeordnet. Dr. Andou findet im Magen der Leiche einen Zettel mit einer wirren
Zahlenkette und macht sich daraufhin an die Entschlüsselung.
Nach und nach stößt der von Alpträumen gepeinigte Arzt mit Hilfe von Takano Mai, der ehemaligen Assistentin von Takayama,
auch auf die Hintergrundgeschichte von Sadako. Zudem findet er heraus, daß besagte Zahlenkette eine Art DNA Code ist und das
sein toter Freund von einem sehr seltsamen Virus befallen war. Auslöser für diesen Virus ist Sadako´s legendäres Videotape, daß
alle Zuschauer damit infiziert. Dieser einer Grippe sehr ähnliche Zustand hat für jeden tödliche Folgen. Für Sadako hingegen
läuten diese Opfer ihre anstehende Wiedergeburt ein, die Dr. Andou, um weiteres Unheil zu verhindern, natürlich mit allen Mitteln
abwenden will.
Die parallel zu Nakata Hideo´s The Ring entstandene Fortsetzung Rasen
aka The Spiral hat wenig
Gemeinsamkeiten mit dem
rundum gelungenen
ersten Teil vorzuweisen und ist insgesamt gesehen nur als riesige Enttäuschung zu werten. Iida Jouji´s Film entfernt sich stark von
dem sich
schleichend entwickelnden Horror seines Vorgängers und bricht mit der von Nakata vorgegebenen Stilistik schon in den ersten
Minuten, in denen es
die Obduktion einer Leiche zu begutachten gibt. Obwohl die Kamera bei diesem Eingriff nicht gnadenlos draufhält, zeigen diese
Sekunden allein schon
mehr blutige Details als The Ring während seiner gesamten Laufzeit.
Aber auch inhaltlich lassen sich kaum Gemeinsamkeiten zu The Ring
entdecken, obwohl Rasen direkt an dessen
Ende
anschließt. Sadako
beispielsweise, im ersten Teil im Grunde ein faszinierendes Monster ohne für den Zuschauer greifbares Gesicht, entpuppt sich im
Verlauf der Handlung
als junge verführerische Frau, die davon besessen ist, in die reale Welt wiedergeboren zu werden. Iida, der sich auch für die
Drehbuchadaption von
Suzuki Kouji´s Roman verantwortlich zeigt, gelingt es leider in keinem Moment aus diesem Ansatz eine kurzweilige und
unterhaltsame Geschichte zu
entwickeln. Ganz besonders in der zweiten Hälfte verliert sich Rasen in gestelzten Dialogen und entwickelt sich so zu einer richtig
zähen
Angelegenheit.
Zu Beginn weiß der Film allerdings durchaus zu gefallen. Hier gelingt es Iida den Zuschauer mit ein paar gelungen und
atmosphärischen Szenen zu
konfrontieren. Die ganz großen Höhepunkte bleiben aber selbst hier aus, so daß sich Rasen nicht mal am Anfang vom guten
Genredurchschnitt
wirklich abzuheben vermag. Wie schon angesprochen verflacht der Film mit fortlaufender Dauer immer weiter und hat dann nicht
mal mehr während
des ziemlich enttäuschenden Finales so etwas wie Spannung oder Atmosphäre zu bieten.
So bleibt ein viel zu konventioneller Horrorfilm, der außer einem passablen Beginn kaum Höhepunkte vorzuweisen hat und zum
Ende hin immer
unspektakulärer und nichtssagender wird, so daß er letztendlich überhaupt nicht funktionieren will. Enttäuschender hätte eine
Fortsetzung zu The
Ring kaum ausfallen können.
(S.G.)
- Der Ring Virus - Das neue Phantastische
Kino aus Japan
- Ringworld (englischsprachige Homepage zum
The Ring Zyklus)
- Suzuki Koji
(Bericht über den Autor der Romanvorlage)
- Vorgänger: The Ring
- Sequel: The Ring 2
- Prequel: Ring 0: Birthday
- Tv Film: Ring: Kanzenban
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