Jahre nach dem Tod ihrer Mutter zieht die junge Sadako vom Land in die Großstadt. Von übernatürlichen Visionen und Ahnungen
geplagt, wird sie von ihrem Arzt mit
starken Medikamenten behandelt. Er ist es auch, der ihr rät sich einer Theatergruppe anzuschließen. Die künstlerische Arbeit soll
ihr helfen wieder ein normales Leben
zu führen.
Etwa zur gleichen Zeit kommt ihr eine fanatisierte Reporterin auf die Spur, die schon seit Jahren die Spur eines jungen Mädchens
verfolgt, dessen Mutter Selbstmord
verübte. Persönliche Gründe, die in der dunklen Vergangenheit des Mädchen begründet sind, lassen ihre Suche zu ihrem einzigen
Lebensziel werden.
Inzwischen wird Sadako zum Liebling des Regisseurs, was ihr nicht gerade große Sympathien bei der restlichen Truppe einbringt.
Nur dem Soundmann Tomaya kann
sie sich anvertrauen und aus ihrer Freundschaft entwickelt sich langsam eine zarte Liebe. Als die Hauptdarstellerin des Stückes
auf sehr mysteriöse Weise ums Leben
kommt, vergibt der Regisseur die nun freie Hauptrolle an Sadako. Das aber läßt zwei ihrer Kolleginnen noch eifersüchtiger
werden, so daß sie versuchen mehr über das
bisherige Leben der sich sehr merkwürdig verhaltenden Rivalin herauszubekommen.
Auf diesem Wege kreuzen sich ihre Wege mit der Reporterin, die sofort erkennt, daß es sich bei Sadako um das Mädchen
handelt, dem sie auf der Spur ist und die
Frauen schmieden zusammen einen Plan, um Sadako während der Uraufführung des Stückes vor aller Öffentlichkeit mit ihrer
tödlichen und verstörenden Vergangenheit
zu konfrontieren. Doch als sie kurz nach Beginn des Stückes die Leiche des Regisseurs entdecken, läuft ihre Aktion völlig aus
dem Ruder und entwickelt sich zur
brutalen Hetzjagd, die Sadako augenscheinlich mit dem Leben bezahlen muß. Doch damit ist die Geschichte noch lange nicht am
Ende.
Nach den riesigen Erfolgen der beiden von Hideo Nakata inszenierten The Ring Teile suchte man natürlich nach
Möglichkeiten
das sehr
erfolgversprechende Thema ein weiteres Mal geldbringend auszuschlachten. Also mußte ein Prequel her, daß die gesamte
Vorgeschichte von Sadako
und ihrem Fluch näher beleuchten sollte.
Leider ist dabei mit Ring 0: Birthday ein Film entstanden, der sich in keiner Weise mit seinen berühmten Vorgängern messen kann.
Nakata Hideo war
hier weise genug die ihm angebotene Inszenierung auszuschlagen und die Regie jemand anderem zu überlassen. Mit Tsuruta
Norio fand
sich hierfür
auch ein absoluter Genrespezialist, dem es aber trotz einer ordentlichen formalen Umsetzung nicht gelang, ein halbwegs
adäquates Prequel
abzuliefern.
Selbst völlig losgelöst von den beiden Vorgängern betrachtet, ist Tsuruta´s Film wenig überzeugend. Das Ring 0: Birthday so gar
nicht funktionieren
mag, liegt vor allem in seiner gänzlich überraschungsfreien und höchst durchschnittlichen Geschichte begründet, die mit den
Original The Ring Filmen
kaum etwas zu tun hat und eher an amerikanische Dutzendware erinnert. Auf Grund der vorhersehbaren Handlung mangelt es hier
eindeutig an
spannungsreichen Momenten, die dem Ganzen ab und an mal eine überraschende Wendung verpassen können. Der Plot verliert
sich viel zu häufig in seiner unausgegorenen und ziemlich drögen Liebesgeschichte, die über weite Strecken einfach zu
uninspiriert ausgefallen ist
und der es nur
schwerlich gelingt den Zuschauer halbwegs bei der Stange halten. So lassen sich einige gehörige Längen einfach nicht
vermeiden.
Gegen Ende setzt Ring 0: Birthday zwar verstärkt auf Horrorelemente, doch ist es dann bereits zu spät, um den Film die längst
überfällige Wendung
in Richtung Phantastik zu geben. Zudem kommt dieses Finale nicht mal ansatzweise an die Klasse von Nakata´s Filmen heran
und läßt darüber hinaus
noch jeden Anflug von Atmosphäre vermissen. Das Drehbuch versäumt es in dieser Hinsicht eindeutig, auf spannende Szenen zu
setzen, so daß sich
der Film eher im Bereich des ausgelutschten Slasher Kinos bewegt, als das er in irgendeiner Form als halbwegs intelligenter
Horror durchgehen
könnte.
Es bleibt eine zähe und mitunter auch sehr vorhersehbare Mischung aus Drama und Horrorfilm, die ähnlich enttäuschend
ausgefallen ist wie schon die
von Iida Jouji inszenierte The Ring Fortsetzung Rasen.
(S.G.)
- Tsuruta Norio - Interview
- Der Ring Virus - Das neue Phantastische
Kino aus Japan
- Ringworld (englischsprachige Homepage zum
The Ring Zyklus)
- Suzuki Koji
(Bericht über den Autor der Romanvorlage)
- Vorgänger: The Ring
- Vorgänger: Rasen
- Vorgänger: The Ring 2
- Tv Film: Ring: Kanzenban
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