Kakashi
Japan, 2001

Regie:
Tsuruta Norio

Darsteller:
Nonami Maho, Grace Yip Pui Man, Shibasaki Kou, Matsuoka Shunsuke, Kawarasaki Kenzo, Lily, Arizono Yoshiki, Tanaka Yoji, Suzuki Bob
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Der Bruder der jungen Kaoru ist spurlos verschwunden. Sein letztes Lebenszeichen erhielt sie durch einen Brief, in dem er ihr mitteilte, daß er zusammen mit ihrer alten Rivalin und Klassenkameradin Izumi, in deren Heimatdorf gegangen ist. Kaoru macht sich so langsam sorgen um ihren Bruder. Da man ihr bei der Polizei nicht helfen will, begibt sie sich persönlich nach Kozukata, wo sie ihn zu finden erhofft.

Gleich nach ihrer Ankunft entpuppt sich das abgelegene Dorf aber als sehr mysteriös. Ganz besonders die Einwohner, die im Laufe der Jahrhunderte scheinbar eine große Obsession für Vogelscheuchen entwickelt haben, sind ihr nicht geheuer. Der einzige, der sich ihr ein wenig öffnet, ist Izumi´s Vater, der ihr betreffend ihres Bruder allerdings auch nicht weiterhelfen kann. Izumi hält sich nach einem Nervenzusammenbruch angeblich in einem noch abgelegeneren Sanatorium auf und kann keinesfalls Besuch empfangen.

Da Kaoru´s Auto bei der Ankunft im Dorf den Geist aufgegeben hat, darf sie vorerst bei Izumis Eltern übernachten, obwohl die sehr eigentümliche Mutter alles andere als begeistert davon ist. Nachts wird Kaoru immer wieder von Alpträumen heimgesucht, in den sie mit Izumi und lebenden Vogelscheuchen konfrontiert wird. Zuerst tut sie diese Träume als Unfug ab, doch bereits am nächsten Tag macht sie eine grausige Entdeckung und wird daraufhin mit dem ganzen Haß der Dorfbewohner konfrontiert. Eigentlich bleibt ihr jetzt nur noch die Flucht, doch ohne ihren Bruder will sie die Stadt keinesfalls verlassen.



Kakashi, eine Koproduktion zwischen der japanischen Produktionsfirma Beam Entertainment und Hongkongs Emporers Media Group, ist nach dem inhaltlich wenig überzeugenden Ring 0: Birthday der zweite Kinofilm des Horrorspezialisten Tsuruta Norio, der es in den Jahren 1985 bis 1999 auf stattliche vierzehn Regiearbeiten für den japanischen TV- und Videomarkt gebracht hat.

Seine aktuellste Produktion steht einmal mehr in der Tradition erfolgreicher Geisterfilme, die sich in Japan seit The Ring wieder enormer Beliebtheit erfreuen. Tsuruta bewegt sich somit auf für ihn sicherem Gruselterrain und hat keinerlei Probleme den Film inszenatorisch in den Griff zu bekommen. Neben einigen sehr gelungenen Regieeinfällen hat Kakashi dann durchaus ein paar unheimliche Momente und bedingt auch so etwas wie eine bedrückende Atmosphäre zu bieten. Doch letztendlich mangelt es dem Film am nötigen Quentchen Eigenständigkeit, um Genrefreunde wirklich überzeugend und vor allem auch überraschend zu unterhalten, was man allerdings nicht der ambitionierten Regie Tsurutas ankreiden kann.

Kakashi´s Schwächen lassen sich wie schon bei Ring 0: Birthday vielmehr auf der inhaltlichen Ebene finden. Das auf dem gleichnamigen Manga von Itou Junji beruhende Drehbuch orientiert sich einfach zu deutlich bei vorangegangen Genreerfolgen und hat mit ganz wenigen Ausnahmen kaum eigenständige Ideen vorzuweisen. Kennt man beispielsweise die beiden sehr gelungenen The Ring oder Shikoku, so hat Kakashi einen wirklich schweren Stand, da er inhaltlich insbesondere zu letzterem frappierende Ähnlichkeiten aufzuweisen hat. Obwohl man der Geschichte durchaus auch gewisse Momente bescheinigen kann, bedienen sich die vier Drehbuchautoren einfach zu oft bei genanntem Vorbild, dessen intensive Atmosphäre der Film nur selten erreicht. Auch dem Spannungsbogen ist diese Vorhersehbarkeit natürlich nicht gerade zuträglich, so daß Kakashi insbesondere im Mittelteil mit einigen Längen zu kämpfen hat.

Wer den sehr viel intensiveren und somit auch absolut empfehlenswerten Shikoku aber noch nicht gesehen hat, der sollte sich Kakashi einmal zu Gemüte führen, denn dann hat der Film auch ein gesundes Maß an Spannung und Atmosphäre zu bieten, der Fans von typisch japanischen Geisterfilmen durchaus zufriedenstellen dürfte.

(S.G.)

In Association with YesAsia           

 

   

   

   

 

   - Tsuruta Norio - Interview
   - Der Ring Virus - Das neue Phantastische Kino aus Japan
   - Emperor Multimedia Group (Filmseite der Produktionsfirma)

 


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