Chan Ho Nam und seine Freunde werden immer wieder von jugendlichen Triaden verprügelt. Eines Tages stellt Brother Bee,
einer der Unterführer der Hung Hing
Triaden, die Jungen unter seinen persönlichen Schutz.
Als sie wegen eines provokanten Auftritts ihrer Band von der Schule fliegen, vertreiben sie sich gelangweilt ihre Zeit. Während
einer Prügelei mit jungen Triaden, in die
sie völlig unschuldig hineingeraten sind, werden sie von der Polizei festgenommen. Doch da ist Brother Bee wieder zur Stelle und
löst die Jungen aus der
Untersuchungshaft aus. Jetzt beschließen sie den Hung Hing beizutreten und Brother Bee zu folgen. Allerdings merken sie schnell
das ihr neu gewähltes Leben nicht
ungefährlich ist, und das es auch unter den Triaden Hinterhältigkeit und Verrat gibt.
Anstatt sich wirklich glaubhaft mit dem Heranwachsen von Ho Nam und Chicken zu beschäftigen, wird uns in Young & Dangerous:
The Prequel praktisch die gleiche
Geschichte aufgetischt, die man uns auch in den anderen Teilen der Serie vorgesetzt hat.
Neuerungen sucht man hier völlig vergebens und so ergeht sich auch dieser Teil in den gewohnt typischen Klischees, ohne ein
halbwegs differenziertes Bild der Triaden
zu zeigen. Ganz besonders aufstoßen tun die Szenen, in denen die Freunde der Schule verwiesen werden. Hier wird ein ungemein
plattes Bild vom Schulsystem
Hongkongs und den Lehrern gezeichnet. Dem Drehbuch zur Folge, tragen einzig allein sie die Schuld für den Abstieg der
Teenager in die Triadenwelt. So macht man
sich
wieder einmal vieles zu einfach. Zudem ist das positive Bild, welches Andrew Lau und sein Drehbuchautor Manfred
Wong von den
Triaden zeichnen, in höchstem Maße
bedenklich. Der Grundtenor ist, wenn die Schule und die Eltern versagen, dann gehe zu den Triaden. Hier erhältst du den
perfekten Familienersatz. Hast du
Drogenprobleme oder sitzt anderweitig in der Scheiße, dann helfen dir die Triaden deine Probleme zu bewältigen. Diese Wirkung
war von den Machern sicherlich nicht
so gewollt. Vielmehr sollte die Geschichte hier wohl mehr in Richtung der Arbeiten Fruit Chans tendieren. Erwartungsgemäß geht
Young & Dangerous: The Prequel deren
formale und vor allem inhaltliche Klasse aber völlig ab und zeigt nur das Unvermögen von Regisseur und Drehbuchautor, etwas
anderes als hirnloses Unterhaltungskino
zustande zu bringen. Nicht das ich etwas gegen Unterhaltung hätte, im Gegenteil. Nur sollte man keine pseudoanschpruchsvollen
Inhalte präsentieren, die man
letztendlich nicht glaubhaft für sich nutzen kann. Leider ist dies aber bei Young & Dangerous: The Prequel genau der Fall. Zudem
fragt man sich was hier Nebenplots wie
Ho Nams Liebesbeziehung zu Shu Qi, die völlig im Sande verläuft und sich gehörig negativ auf den Fluß der Story auswirkt, oder
einige völlig uninspirierte Anspielungen
auf den 4. Juni 1989 zu suchen haben. Der Bezug zum Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens wirkt völlig aufgesetzt
und wird von der Geschichte nur in
höchst niederträchtiger Weise für einige sentimentale Plattheiten mißbraucht.
Insgesamt ist Young & Dangerous: The Prequel ein im höchstem Maße unausgegorener Film, der auf Grund seiner
Triadenverherrlichung und den en masse
dargebotenen Klischees nur sehr schwer erträglich ist.
(S.G.)
- Emperor Multimedia Group (Filmseite der Produktionsfirma)
- Vorgänger: Young & Dangerous
- Vorgänger: Young & Dangerous 2
- Vorgänger: Young & Dangerous 3
- Vorgänger: Young & Dangerous 4
- Vorgänger: Young & Dangerous 5
- Sequel: Born To Be
King
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